Grundausrüstung der AtemschutzgeräteträgerAtemschutz
Als Grundausrüstung verfügt die Feuerwehr Göggelsbuch über 4 Pressluftatmer vom Typ Dräger PSS 5000 DP in Verbindung mit Dräger 6,8l/ 300bar CFK-Flaschen und Lungenautomaten DrägerMan PSS ESA. Bei den Masken verwenden wir Dräger-Panorama-Nova-Maske EPDM ESA.
Die Pressluftatmer sind ein Überdrucksystem. Bei der Überdrucktechnik wird der Luftdruck in der Vollmaske geringfügig erhöht. Der Vorteil dabei ist, dass bei Undichtigkeiten das Eindringen von Schadstoffen in die Maske zu verhindern wird. Dies ist aber auch der Nachteil bei dem System. Durch eine Leckage kommt es zu einem erhöhten Luftverbrauch, was kürzere Einsatzzeiten bedeutet.
Diese Geräte sind zusätzlich jeweils mit einem automatischen Bewegungslosmelder des Typs Dräger Bodyguard 1000 ausgestattet. Das Gerät löst auf drei Arten aus.
- nach 25s Bewegungslosigkeit ertönt ein Voralarm und nach weiteren 8s der Vollalarm
- nach Betätigung eines Druckknopfes
- nach starkem Temperaturanstieg oder Temperaturschwelle (beides einstellbar)
Durch den Alarmton des Bodyguard 1000 von 102-112 dB(A) Akustisch mit einem optischen Blitzlicht soll im Notfall das Auffinden eines verunfallten Kameraden erleichtert werden.
KennzeichnungsholsterZusätzlich werden am Leinenbeutel im Seitenfach, zwei Holzkeile und je ein Schlauchhalter, Rettungsschere, Karabiner und Bandschlinge, mitgeführt.
Bei einer Personsuche kann zusätzlich eine Tasche mit Kreide und Bändern verwendet werden. Die Feuerwehren im Umkreis haben sich auf das Modell "Nürnberg" abgestimmt.
Zusätzlich besitzen alle Stützpunktwehren eine Führungsleine für größere Gebäude / Komplexe. Die Kombination von 1 und 3 Knoten zeigt den Weg "zum Feuer" an, die Kombination 3 und 1 Knoten zeigt den Rückweg an.
Bei der Personenrettung oder Einsätze im ICE-Tunnel kann die Ausrüstung der Atemschutzgeräteträger um ein Tragetuch und Fluchthaben ergänzt werden.
WärmebildkameraUm die Sicherheit der Atemschutzgeräteträger der Feuerwehren im Markt Allersberg zu erhöhen, wurden für die Feuerwehren Allersberg, Ebenried und Göggelsbuch drei Baugleiche Wärmebildkameras vom Typ Flirl K55 angeschafft. Sie erlauben dem Benutzer auch bei Nullsicht Brände strategischer zu bekämpfen, sich besser im Rauch zu orientieren und im Notfall Leben von Dritten oder den eigenen Kameraden zu retten.
Link zu einem Werbevideo von Flirl
Die Atemschutzüberwachung wird bei der Feuerwehr Göggelsbuch mit einer analogen Überwachungstafel nach den Richtlinien der FwDv 7 durchgeführt. Mit einer Tafel können maximal 3 Trupps überwacht werden. Zusätzlich gibt es im Fahrzeug Formblätter und kleine Hilfestellungen, um einen Atemschutzeinsatz möglichst effektiv zu gestalten.
Notfalltasche DrägerFür den Notfalltrupp wurde ein Rettungssystem gemäß FwDv 7 vom Typ Dräger RPS 3500 angeschafft. Die Tasche bietet eine unabhängige Atemluftversorgung, welche bei der Rettung und während der Dekontamination verwendet werden kann. Zusätzlich sind in der Tasche ein Tragetuch, Bandschlingen, Karabiner, Brechwerkzeug und eine Rettungsschere gelagert.
Da der Atemschutzeinsatz einer der kompliziertesten Aufgaben im Bereich Feuerwehr darstellt, wird dieser stark beübt.
alle 2 Monate: gemeinsame Monatsübung der Feuerwehren vom Markt Allersberg
Gewöhnungsübung im holzbefeuerten Brandcontainer1mal im Jahr: Atemschutzstrecke des Landkreises Roth, Einsatzübung oder Einsatz und Sicherheitsunterweisung
alle 2-3 Jahre: Brandübungsanlage Neumarkt
min. alle 4 Jahre: Arbeitsmedizinische Untersuchung nach G26/3
Fognails DöngesFognails
Mit dieser unkonventionellen Löschtechnik und der dazu anzuwendenden Taktik ist es möglich sehr schnell und sicher eine noch unübersichtliche Lage zu stabilisieren um Zeit für weitere Handlungen zu gewinnen. Der gewünschte Löscherfolg, die Minimierung bzw. Löschung der Flammen treten innerhalb von Sekunden ein.
Netzwasser Fire-Ex 2000Netzwasser über Feststoffkartuschen
Das Fire-Ex 2000 besteht aus einer Feststoffkartusche mit hochwirksamem, ungiftigem Netzmittel (eine Art Seife), die ausreichend für ca. 2500 Liter Wasserdurchfluss ist. Dieses Standgerät mit C-Storz Anschlüssen eignet sich sehr gut zum Einsatz in der Brandbekämpfung, da es gut eindringen kann, eine enorme Löschkraft besitzt und wassersparend eingesetzt werden kann, insbesondere bei Flächen, Wohnungs- und Schwelbränden, da die "Seife" die Oberflächenspannung des Wasser verändert.
Des Weiteren kann es zur Beseitigung von Restölspuren ach dem Ölbindemittel verwendet werden.
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MittelschaumpistoleMittelschaumpistole mit 2l Behälter
Für einen kleinen Schaumangriff haben wir auf dem Löschfahrzeug eine Mittelschaumpistolevon der Firma TKW. Angeschlossen wird die Mittelschaumpistole an der Schnellangriffseinrichtung. Die Zumischung lässt sich 4-fach einstellen: Aus - 0,4% - 1% oder 3%. Durch die 2 Liter Schaumbehälter kann man mit der 3% Zumischung ca. 1,5 Minuten Schaum abgeben. Die Wurfweite liegt bei etwa 2-4 Meter. Während einer Minute kann man mit dem Einsatz von 60 Liter Wasser in etwa 6 Kubikmeter Mittelschaum erzeugen. Ein zusätzlicher Schaumbehälter lagert auf dem Fahrzeug, so dass ein PKW-Brand durchaus mit diesem Schaumschnellangriff zu bekämpfen ist.
Kübelspritze 2.0
Dekamax Kleinlöschgerät mit Prevento-GelDas Dekamax Kleinlöschgerät darf als Ersatz für die Kübelspritze auf Normfahrzeugen verladen werden. Bei uns im Brandmeisterbezirk Allersberg wurde dieses Gerät beschafft, um die Pulverlöscher zu ersetzen. Im Gegensatz zum Pulver entfällt die Wartung und auch die Rückstände durch das Löschpulver sind bei dem Dekamax nicht gegeben.
Das Gerät wird mit 10l gefüllt und kann anschließend über Druckluft oder der Handpumpe unter Druck gesetzt werden. Die Handpumpe erlaubt auch im Einsatz das Füllen vor Ort mit anschließender Wiederinbetriebnahme. Im Gegensatz zur Kübelspritze wird das Wasser aber sehr fein zerstäubt.
Um die Löschwirkung zu Verbessern, wird das Wasser der Kleinlöschgeräte zusätzlich mit einem Löschgel Prevento versetzt. Dieses Löschgel steigert die Einsatzmöglichkeiten der "neuen" Kübelspritze enorm. Das Gel bindet das Löschwasser und gibt es erst wieder durch Hitzeeinwirkung ab. Durch die starke Haftung kann das Gel fast überall aufgebracht werden und die Rückzündung wird so stark unterbunden bzw. können nicht betroffenen Teile so geschützt werden.
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Leinenbeutel 2.0
Immer wieder gab es in der Vergangenheit Unfälle im Feuerwehrdienst, insbesondere im Innenangriff, da den Kameraden die Feuerwehrleine aus dem Leinensack gefallen oder gelaufen ist, ohne dass die Kameraden dies bei Nullsicht bemerkten. In Folge dessen kam es sogar zu Todesfällen, da der Rückzugweg nicht mehr gefunden wurde oder sich der Atemschutzgeräteträger in der Leine verhedderte und nicht mehr loskam bevor der Atemluftvorrat erschöpft war.
Aus diesem Grund haben wir vor einigen Jahren nach einer Alternative gesucht. Beim Surfen im Internet sind wir dann auf einen Artikel „Leinenwickler“ gestoßen. Dabei wird die Feuerwehrleine außerhalb des Beutels speziell gewickelt und erst anschließend im Beutel befestigt und verstaut. Durch diese Modifikation wird das auslaufende Seil gebremst.
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Vorteil: |
Nachteil: |
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keine Zusatzkosten für Neuanschaffung durch die große Öffnung für das Stopfen kann es aber trotzdem vorkommen, das größere Mengen auf Seil auf einmal aus dem Beutel fallen |
aufwändiges Füllen Halterung / Wickelvorrichtung nötig kein Werfen durch die "Seilbremse" möglich |
Leinenbeutel ALT mit Wickeltechnik
Obwohl das „Leinenwickeln“ eine Verbesserung brachte, haben wir uns nach einiger Zeit verschiedene Beutel auf dem Markt besorgt, um diese zu testen.
Das Angebot ist sehr unterschiedlich. Von einfachen Beuteln mit Zuziehschlaufe bis zu Leinenbeutel mit zusätzlichen Taschen bzw. Fächern, kann am Markt alles erworben werden.
Schnell wurde klar, dass wir einen Leinenbeutel mit Zusatzfach wünschen, um diverses Kleinmaterial zu lagern. Zurzeit haben wir folgende Gegenstände in unseren Beuteln:
- Rettungsschere
- Bandschlinge mit Karabiner
- 2 Stifte (z.B. für Türmarkierungen)
- Neubauten-Schlüssel
- 2 Holzkeile
Leinenbeutel 2.0In die engere Auswahl kam ein Kombileinenbeutel,sowie ein Leinenbeutel mit Aufsetzfach. Beide verfügten über einen Auslaufschutz, eine einstellbaren Schultergurt und konnten uns Kleinmaterial unterbringen. Da wir uns gegen die Befestigung am PA entschieden haben, sind Beutel mit Hacken usw. ausgeschieden.
Schließlich machte für uns der Leinenbeutel mit Aufsetzfach das Rennen, da der Kombileinenbeutel einen Reißverschluss für das Zusatzfach hatte, welcher schwer mit den Handschuhen zu bedienen war. Dagegen hat der Beutel mit Aufsetzfach einen Klettverschluss, der auch unter Nullsicht und mit dicken Handschuhen leicht zu bedienen.
Unser Resümee:
Es lohnt sich selbst bei einfachen Gegenständen wie einem Feuerwehr-Leinenbeutel die Augen für Verbesserungen oder neuen Angeboten offen zu halten bzw. sich einmal Gedanken zu machen, wie und ob man etwas daran verbessern kann.